#45 - "TRIWomen" - Triathlon kann Jede!


Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer der Start in den Triathlonsport sein kann, wenn man nicht unbedingt von klein auf mit Triathlon zu tun hatte bzw. auch in keinem Triathlonverein ist. Ich weiß auch, wie extrem positiv Sport im Allgemeinen das eigene Leben verändern kann. Da geht es mir jetzt weniger um die gesundheitlichen Effekte, die natürlich unumstritten sind – sondern vielmehr darum, festzustellen, was man alles erreichen kann, wenn man bereit ist, an sich zu arbeiten. Obwohl Frauenläufe & Co nicht so ganz "mein Ding" sind und pink auch nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe ist, gibt es neuerdings ein Projekt, für das ich mir auch gerne ein pinkes Shirt anziehe und auch einen Folder entworfen habe, der wohl kaum noch stereotypischer sein könnte: Ich bin stolz, ein Teil des TRIWomen Projektes des Österreichischen Triathlonverbandes zu sein! Was es konkret mit diesem Projekt auf sich hat und warum ich mich hier als TRIWOMEN Ansprechpartnerin für das Bundesland Salzburg engagiere, erzähle ich euch in diesem Artikel.

Aller anfang ist schwer ...

 

Wenn ich ein paar Jahre zurückblicke, fühlt es sich manchmal an, als wäre das das Leben eines komplett anderen Menschen: Ich war damals eher faul, Sport machte ich meist nur dann, wenn ich mich irgendwie dazu gedrängt fühlte und dementsprechend machte es auch absolut keinen Spaß.

 

Mit meinem ersten richtigen Job kam dann irgendwann doch das Bedürfnis in mir auf, mich mehr zu bewegen. Das führte letztendlich 2013 zu der Idee, mal einen Halbmarathon zu laufen – ohne wirkliches Training war das natürlich dementsprechend qualvoll, ich glaub, den Muskelkater hab ich fast eine Woche lang gespürt ;-). Stolz war ich aber trotzdem auf meine Leistung – und irgendwie auch neugierig, wie weit ich meine Zeit (damals bin ich 2:02:34 gelaufen) verbessern könnte, wenn ich tatsächlich zu trainieren beginnen würde. Im Bild rechts seht ihr übrigens meinen stolzen Papa ;-).


Mein erster Triathlon

 

Bereits ein Jahr später folgte dann die nächste "glorreiche" Idee: Nachdem ich durch ein Praktikum bei Kitzbühel Tourismus seit 2012 in die Organisation des Triathlons in Kitzbühel involviert und dadurch auch zum Österreichischen Triathlonverband (ÖTRV) als Freelancerin gekommen war, packte mich die Motivation, es auch einmal selbst zu versuchen. Inzwischen lief ich etwas öfter und ging immer wieder zum Schwimmen ins Freibad. Da ich kein Rennrad hatte, meldete ich mich für den Crosstriathlon in Berndorf an – immerhin hatte ich mir 2 Wochen vor dem Bewerb dann auch ein Mountainbike gekauft. Rückblickend war es eine der größten Schnapsideen meines Lebens – ich hatte ja keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Das Schwimmen war okay, die Radstrecke war für mich angesichts der steilen Anstiege und wilden Downhill-Passagen im Wald ein einziger Horror und am Ende bin ich auf der Crosslauf-Strecke auch eher gegangen als gelaufen. Irgendwann bin ich aber auch bei diesem Unterfangen ins Ziel gekommen – und durfte mich sogar über den Sieg in der U23 in der Hobbywertung freuen. 


so sieht's heute aus!

 

Tja, hätte mir damals jemand gesagt, dass ich mich 2016 für die Age Group Triathlon EM in Kitzbühel qualifizieren und an dieser dann 2017 auch tatsächlich teilnehmen würde ... ich hätte wohl einfach nur gelacht. Die EM war für mich damals auch der Anlass, mir – da ich weder von allgemeinem, geschweige denn von triathlonspezifischem Training auch nur die geringste Ahnung hatte – in meinem Bekanntenkreis einen Trainer zu suchen. Hubert ist auch heute noch für meinen Trainingsplan verantwortlich und ich weiß, wie viel ich ihm verdanke. Inzwischen habe ich mit Glasgow 2018 auch die erste EM im Ausland hinter mir – und meine Halbmarathonzeit von Jahr zu Jahr auf aktuell 1:43:41 verbessert.

 

So gut es geht konsequent zu trainieren, dafür auch mal auf andere Aktivitäten zu verzichten, in der Kälte laufen zu gehen oder bei Regen am Rad zu sitzen ... lustig ist es natürlich nicht immer. ABER: Der Moment, in dem man über die Ziellinie läuft und sich im Idealfall auch über eine neue Bestzeit oder sogar einen Podestplatz freuen kann, ist für mich das Schönste, was es gibt. Umso schöner, dass ich auch ein Umfeld habe, das sich mit mir über Erfolge freuen kann.


Das TRIWOmen-Projekt

 

Was das alles mit TRIWomen zu tun hat? Meine Vergangenheit und die vielen Erfahrungen, die ich im Sport gemacht habe, sind der Hauptgrund dafür, dass ich mich – trotz der diversen Tätigkeiten im Vorstand bzw. als Übungsleitung bei meinen zwei Vereinen – hier ehrenamtlich engagiere. Vor ungefähr einem Jahr wurde ich gefragt, ob ich mich bereit erklären würde, die Ansprechpartnerin für Triathlon-interessierte Frauen für das Bundesland Salzburg zu werden. Einige Monate und zwei Meetings später fand vor kurzem beim "TRI-X-Triathlon in Kufstein" der erste TRIWomen Triathlon statt. Ich durfte persönlich miterleben, wie sich 50 Teilnehmerinnen trotz sehr kühlen Temperaturen der Herausforderung stellten und 100m schwammen, rund 5km radelten und nach einem Kilometer Laufen überglücklich und superstolz ins Ziel liefen! Gratulation an die Tiroler Verantwortliche Renate und ihr Team dazu, dass sie diesen Bewerb so kurzfristig auf die Beine gestellt haben und vor allem so viele Teilnehmerinnen motivieren konnten!


Unsere pläne für die Zukunft

Inzwischen waren wir auch beim Women's Duathlon in Leobersdorf (NÖ) vertreten – und werden auch beim Ladies Triathlon in Breitenbrunn (Bgl) mit dabei sein. Selbstverständlich ist mein Ziel, auch in Salzburg eine solche Veranstaltung umzusetzen. Inzwischen wurde von unserer Projektleiterin Sabine für alle Bundesländer – bis auf Oberösterreich – eine Verantwortliche gefunden.

 

Unser Ziel? Wir möchten mehr Frauen dazu motivieren, Triathlon einfach mal auszuprobieren bzw. sich generell sportlich zu betätigen. Wir alle wissen, dass der Einstieg in diese Sportart oft mit sehr viel Respekt und einigen Hürden verbunden ist. Bei diesem Projekt zählt der Spaß an der Bewegung und nicht der Wettkampfgedanke. Einen ganz kurzen Triathlon kann Jede schaffen – und genau das ist es, was wir vermitteln und zeigen wollen. Letztendlich fungieren wir als Ansprechpartner für Interessierte, die wir im Idealfall mit den passenden Vereinen (die eben die Möglichkeit haben, z.B. Trainingsgruppen für absolute Einsteigerinnen anzubieten) zusammenzubringen – natürlich wäre ich aber auch dazu bereit, selbst mit einer kleinen Gruppe (un-)regelmäßig Schwimmen, Radfahren oder Laufen zu gehen.

 

Mehr Informationen findet ihr auf unserer Website (dort findet ihr auch den seeehr pinken Folder ;-))

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