Viele von euch haben es ja vermutlich auf Instagram mitbekommen, dass ich mich im Juni/Juli einem kleinen Experiment unterzogen habe. Die Idee dazu bzw. das Interesse daran hatte ich schon länger - und als ich beim Pure & Beauty Weekend im Pinzgau Lisa von "Koch mit Herz" kennengelernt habe, die sich auf Low Carb Kochkurse und Ernährungscoachings spezialisiert hat und mir alle meine Fragen beantwortet hat, wollte ich die "30 Tage Low Carb Challenge" unbedingt ausprobieren. Wie es mir dabei gegangen ist und was ich für die Zukunft mitnehme? Das könnt ihr hier nachlesen :-).
Was ich aber gleich vorweg klarstellen möchte, ist, dass mir bewusst ist, dass das Thema Ernährung jede Menge Diskussionsstoff mit sich bringt. Daher möchte ich betonen, dass dieser Artikel rein auf MEINEN Erfahrungen beruht - ich denke, jeder Körper ist unterschiedlich und jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, was die Ernährung anbelangt. Jeder muss/darf für sich selbst entscheiden, was für ihn/sie das Beste ist.
Bauchweh - das ewige "Leiden"
Bis ich vor zwei Jahren so richtig in den (Triathlon-) Sport gerutscht bin, war ich ziemlich unzufrieden mit meinem Körper. Auch heute fällt es mir oft noch schwer, zu akzeptieren, dass ich einfach eine etwas breitere Hüfte und etwas mehr Hintern habe, als andere Mädels bzw. Sportlerinnen. Seitdem ich aber festgestellt habe, dass man nicht unbedingt eine Top-Figur braucht, um einigermaßen schnell zu sein, klappt es um Einiges besser mit dem Selbstvertrauen :-). Natürlich habe ich ernährungstechnisch das eine oder andere ausprobiert - egal ob Dukan Diät, Heilfasten oder intermittierendes Fasten - so wirklich was gebracht hat (langfristig gesehen) nichts davon. Vor allem aber war es für mich irgendwie mit viel Sport nicht wirklich kompatibel.
Was leider immer wieder bei mir ein Thema ist, sind Probleme mit dem Bauch bzw. meinem Magen. Vor rund zwei Jahren hatte ich - stressbedingt - immer wieder Gastritis und regelrechte Panik vor den extremen Bauchschmerzen, die immer genau dann kamen, wenn man sie absolut nicht brauchen konnte (abgesehen davon, dass man die NIE brauchen kann, aber sie kamen meistens dann, wenn ich unterwegs war und mich nicht in die Badewanne oder mit einer Wärmflasche ins Bett legen konnte). Anschließend sind diese Probleme zwar generell deutlich seltener geworden, ganz los war ich sie aber nach wie vor nicht. Zudem hatte ich irgendwie immer wieder ziemlich gravierende Gewichtsschwankungen - was mir auch ganz schön auf die Nerven ging - nicht, weil es nicht normal wäre, besonders als Sportlerin mal mehr und mal weniger zu wiegen, sondern weil ich einfach gemerkt habe, dass ich, sobald ich mich nicht "zusammenreiße" und mal etwas mehr (bzw. etwas ungesünder esse) sich sofort alles "auf der Hüfte anlegt".
Obwohl ich noch nie etwaige Unverträglichkeiten austesten haben lasse, bin ich auch durchaus der Meinung, dass ich z.B. Gluten einfach nicht so wirklich vertrage und mich generell nach Kohlenhydraten einfach müde und voll fühle. Trotzdem war aber natürlich - etwa am Frühstücksteller - immer Brot mit dabei, und natürlich jede Menge Zucker, auch deshalb, weil ich irgendwie der Meinung war, dass man als Sportler unbedingt Kohlenhydrate benötigt.
Challenge accepted!
Beim Pure & Beauty Weekend stand dann auch ein Kochworkshop mit Lisa von "Koch mit Herz" am Programm. Das Lustige: Die Tirolerin war selbst früher als Triathletin aktiv (um einiges erfolgreicher als ich es bin ;-)) und auch sonst gibt es irgendwie einiges, was uns verbindet. Somit haben wir uns auch von Anfang an richtig gut verstanden. Im Workshop stellte ich schnell fest, dass "Low Carb" ganz schön gut schmecken kann und auch in der Zubereitung gar nicht so aufwändig ist, wie man vielleicht denkt.
Beim späteren Gespräch erzählte ich Lisa dann von meinen Magenproblemen - und sie schlug mir sofort vor, ihre Challenge auszuprobieren, weil sie die Symptome von sich selbst nur allzu gut kannte.
Aber 30 Tage lang ohne Industriezucker leben und fast komplett auf Kohlenhydrate verzichten? - Für mich irgendwie nicht so ganz vorstellbar.
Das Prinzip
Die Low Carb Challenge ist grundsätzlich keine Diät, sondern zielt auf eine langfristige Ernährungsumstellung ab. Wichtig ist es, sich zu Beginn mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Problem unserer heutigen Ernährung ist - entgegen vieler Behauptungen (vor allem von früher) - nicht das Fett, sondern der Zucker und in weiterer Folge die "schlechten" Kohlenhydrate: Sie sorgen unter anderem dafür, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt.
Was besonders wichtig ist: Low Carb funktioniert nicht ohne "High Fat" - das heißt, die weggelassenen Kohlenhydate müssen durch hochwertige Fette ersetzt werden, damit die Organe weiterhin optimal versorgt werden können und man sich fit fühlt.
Los geht's!
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang dann doch ein bisschen überfordert war - Lisa wurde von mir gleich mal vorab mit einer Menge Fragen bombardiert, die sie immer superschnell beantwortet hat. Besonders wichtig war mir, zu wissen, dass ich sportlich keinesfalls unter der Challenge "leide", da im Vorfeld der EM in Glasgow das Training zu diesem Zeitpunkt doch sehr intensiv war und ich keinesfalls weniger Energie haben wollte, was ich durch die Ernährungsumstellung befürchtete. Vor Beginn der Challenge bekam ich auf Lisas Website Zugang zu einem eigenen Bereich für die Challenge-Teilnehmer, wo ich eine Einkaufsliste und jede Menge Rezepte sowie konkrete Vorschläge für die Wochenplanung fand. Der Einkauf war zwar etwas mühsam, weil man tatsächlich manche Sachen nur online findet, das Meiste fand ich aber sehr wohl im normalen Supermarkt, bei DM bzw. im Reformhaus.
Obwohl mich Lisa vorgewarnt hatte, dass es zu Beginn durchaus etwas "hart" werden könnte und man sich mitunter auch schlapp fühlt, muss ich sagen, dass es von Anfang an gut geklappt hat. Was mir besonders sympathisch war: Lisa machte absolut kein Drama daraus, dass ich zwischendurch auch mal ein Glas Wein getrunken habe und an meinem Geburtstag die Torte genossen habe. Wichtig ist nur, dann nicht gleich den ganzen Tag zum "Cheat Day" zu erklären und wahllos Dinge in sich hineinzustopfen, sondern einfach das Glas Wein, die Torte oder was-auch-immer "auszuklammern" und sich ansonsten den restlichen Tag an die Challenge zu halten.
Was gibt's zu essen?
Dank einem e-book mit Rezeptideen war es auch gar nicht problematisch, die passenden Gerichte zu finden. Meine Favoriten: Eierspeise mit Parmesan, Trüffelöl und Avocado zum Frühstück, Karfiolpizza mit Tomaten, Paprika und Mozzarella oder auch Faschiertes mit Tomaten, Minze und Feta (ich persönlich hab dann noch Marillen dazugegeben, was tatsächlich echt megagut schmeckt!) zu Mittag oder am Abend.
Außerdem am Speiseplan: Griechisches Joghurt, Beeren, Nüsse, Zoodles, Käse und viiiiel Lachs. Alles Lebensmittel, die ich wahnsinnig gern esse. Und siehe da: Kein einziges Mal Bauchweh, keine Leistungseinbrüche und auch ansonsten keine groben Entzugserscheinungen - obwohl es natürlich schon hart war, zu Eis, Schokolade und Kuchen "nein" sagen zu müssen. Dennoch wollte ich die Challenge unbedingt durchziehen. Wenn es allerdings mal (gefühlt) "gar nicht" ohne Schokolade ging, habe ich mir ein paar der Xucker Schokodrops gegönnt, die ebenfalls auf Lisas Einkaufsliste standen - die sind zwar eigentlich nicht für die ersten 30 Tage vorgesehen, aber damit habe ich den Heißhunger auf Süßes immer relativ gut in Griff bekommen.
Mein Fazit
Mit "Low Carb - High Fat" habe ich für mich und meinen Körper eine wirklich gute Ernährungsvariante gefunden. Natürlich habe ich mich nach dem Ende der Challenge sehr über das erste Eis gefreut - und das erste Laugenstangerl :-). Auch in Schottland habe ich mich alles andere als optimal ernährt - aber schottischer Cider, Schokolade und Kuchen mussten halt einfach probiert werden. Interessanterweise hatte ich dennoch kein einziges Mal Magenkrämpfe - mein Magen scheint sich während der Challenge wirklich super erholt zu haben!
Für die Zukunft möchte ich mich grundsätzlich an die sogenannte "80 zu 20"-Regel halten - also zu 80% Low Carb essen, aber mir auch zwischendurch mal etwas gönnen. Vor Wettkämpfen werde ich weiterhin bei der bewährten Honigsemmel bleiben - damit fühle ich mich (ist wohl eher eine mentale Sache) einfach am Wohlsten.
Wie schon anfangs erwähnt, bin ich der Meinung, dass es keinen "absoluten, richtigen Weg" gibt, bzw. kein Erfolgsrezept, das für alle gilt. Jede/r sollte selbst herausfinden, welcher Ernährungsstil am Besten passt. Ich für meinen Teil freue mich darauf, auch in Zukunft Viele von Lisas Rezepten auszuprobieren - und bin ihr echt dankbar, dass sie mich von der Challenge überzeugt hat. Ich kann die Challenge somit echt empfehlen - die Kosten sind mit nur € 50,- absolut überschaubar (dafür erhält man Zugang zum Mitgliederbereich mit der Einkaufsliste und jeder Menge Rezepte - und natürlich die Betreuung durch Lisa, die Kommunikation war wirklich immer superschnell und unkompliziert!).
Kommentar schreiben