#48 - Radeln & Relaxen auf Mallorca


Frei nach dem Motto "ballern statt Ballermann" ging es für uns am 7. Juni für eine Woche nach Mallorca. Neben Rennradeln und Laufen stand natürlich auch Relaxen am Programm - ingesamt waren wir zu fünft: Mein früherer Arbeitskollege bei Dachstein, Christoph, seine Frau Mani (Manuela) und ihr Bruder Dominik waren mit meinem Freund Flo und mir unterwegs. Nachdem es relativ langweilig wäre, hier nun Tag für Tag zu schildern, konzentriere ich mich lieber auf ein paar Tipps, die ich für alle parat habe, die ebenfalls einen Urlaub auf Mallorca planen - oder sich von den vielen coolen Spots auf der Insel überzeugen lassen möchten ... fernab vom Ballermann, versteht sich ;-).

Unsere Unterkunft: Top!

 

Unser Quartier haben wir bereits vor einigen Monaten auf Airbnb gebucht. Wer rechtzeitig sucht, findet hier richtig geniale Unterkünfte – optimal ist es natürlich, wenn man, so wie wir, eine etwas größere Gruppe ist, dann kann man um wenig Geld schon mal was richtig Cooles finden. Wir waren in Sóller, also im Nord-Osten der Insel und nur ca. 30 Minuten von Palma entfernt. Da ich in den letzten Jahren schon zweimal auf Mallorca zum Radeln war, haben wir uns bewusst für "diese Ecke" entschieden, weil es dort echt wunderschön ist, Palma nicht weit entfernt liegt und auch hinsichtlich Rennradeln viele schöne Routen warten. Die Unterkunft selbst: Absoluter Luxus - mit 4 Schlafzimmern, 3 Bädern, Outdoor-Küche inkl. Grill, Tischtennis-Tisch und Pool ... und das inmitten von Orangen- und Zitronenbäumen!

 

Für uns hatte ein Airbnb im Vergleich zu einem Hotel gleich mehrere Vorteile: Wir waren komplett unabhängig von Essens-Zeiten, konnten teils relativ früh aufstehen, haben manchmal erst nach einer kleineren Ausfahrt gefrühstückt und gelegentlich auch mitten am Nachmittag eine ordentliche Portion Nudeln in uns reingeschaufelt. Zu fünft zahlt sich, wie bereits erwähnt, ein Airbnb auch finanziell definitiv aus – pro Nacht hat Jede/r von uns rund EUR 25,- bezahlt!


Rennrad-Touren: Höhenmeter, Höhenmeter, Höhenmeter!

Wer flache Touren bevorzugt, ist mit Sóller als Ausgangspunkt definitiv falsch bedient: Eine Tour ohne rund 1.000 Höhenmeter ist eigentlich fast unmöglich, außer, man fährt auf ein Eis ins nächstgelegene Port de Sóller ;-). Man muss aber auch dazusagen, dass die meisten Anstiege zwar immer gleich etwas länger sind, dafür aber nicht so steil, wie man es hier in Österreich gewohnt ist.

 

Mein Highlight war definitiv die Tour über den Puig Major nach Sa Calobra mit ca. 75km und 2.200hm - die hatte es zwar (zumindest wenn man auf meinem Niveau ist) auch ganz schön in sich, ist aber einfach traumhaft schön. Von Sóller startet man quasi direkt hinauf auf den Puig Major, den höchsten Übergang der Insel (der Berg wäre mit 1.443m auch der Höchste Mallorcas, der Gipfel ist aber Militär-Gebiet und somit gesperrt), was erst mal einen 14,5 langen Anstieg und 880hm bedeutet, die aber wirklich gut zu fahren sind (max. 9% Steigung). Danach geht es dann hinunter nach Sa Calobra, von vielen Radfahrern auch als "die schönste Sackgasse" der Welt bezeichnet – es warten rund 10km Downhill mit gutem Asphalt, langgezogenen Kurven und genialen Ausblicken. Kleiner Tipp: Unbedingt eine Windjacke einpacken, bei uns war es unten richtig kalt, sodass ich den Kuchen in der kleinen Bucht gar nicht wirklich genießen konnte. Anschließend geht es – eh klar – die bergab gefahrenen 700 Höhenmeter wieder hinauf. Während Christoph und Flo dann noch weiter nach Inca und von dort über Selva und Orient nach Sóller zurückgefahren, während ich einfach dieselbe Route retour genommen habe.

 

Wenn es etwas gemütlicher, aber nicht weniger schön sein darf, dann kann ich die Runde von Sóller nach Deià und Valdemossa gefahren, mit 50km und 1.000 Höhenmeter. Anfangs geht es ein Stück bergauf und dann immer hügelig dahin, wobei man in Deià und/oder Valdemossa unbedingt einen kurzen Coffee-Stop einplanen sollte ;-). Nach einer sehr coolen Abfahrt geht es dann flach dahin auf der Hauptstraße (allerdings auf einem eigenen, sehr breiten Fahrradstreifen) bis zum Coll de Soller, den meistbefahrenen "richtigen" Pass von Mallorca. Der Anstieg zum Pass ist 7km lang und hat ca. 450hm – auch hier ist die Aussicht einfach genial, und vom Pass aus geht es nur mehr bergab bis Sòller :-).


Ausflug nach Palma

Was man definitiv nicht versäumen sollte, wenn man in Sóller ist, ist ein Ausflug nach Palma mit dem alten Holzzug, dem "Tren de Sóller". Der fährt eine Stunde lang gemütlich durch eine wirklich traumhafte Landschaft (und viele Tunnels). In Palma selbst kann ich euch nur mein absolutes Lieblingslokal an's Herz legen, und das ist schon ein ziemlicher Geheimtipp: Das "Toque De Queda" war früher einmal eine Bäckerei, heute gibt es ein paar Tische und eine wirklich geniale Speisekarte ... am Coolsten ist es aber, die Kellner einfach zu bitten, das zu servieren, was sie empfehlen würden. Auf diese Art und Weise haben wir immer wieder "Nachschub" bekommen und so ganz viel von den Speisen gekostet, die wir vielleicht nicht ausgewählt hätten, weil wir gar nicht wussten, WIE gut die sind. Im Aceto Balsamico, der dort dazuserviert wird (sonst unbedingt danach fragen!) könnte ich übrigens baden ... der ist ein Wahnsinn.


Strände

Obwohl unser Airbnb ja ohnehin einen richtig schönen Pool hatte, sind wir auch zweimal (wetterbedingt leider nicht öfter) an Strände gefahren - weil es am Meer halt doch was anderes ist ;-). Empfehlen kann ich auf alle Fälle den Strand von Port de Sóller - der definitiv mit dem traumhaften Blick auf die Bucht des Ortes und den Hafen punktet und sich quasi direkt vor der Promenade befindet (wir haben in einem Parkhaus geparkt).

 

Wenn man ein bisschen Anfahrt in Kauf nimmt, ist der Strand am Beginn des Cap Formentor auf alle Fälle richtig empfehlenswert: Zur "Cala Figuera" fährt man einfach ein Stück weit in Richtung Cap hinaus und kommt dann zu einem Parkplatz, von dem aus man in 10-15 Minuten (gutes Schuhwerk empfohlen, mit Flipflops ist es sicherlich etwas mühsam!) den Strand erreicht.


Wandern

Auch für Wanderbegeisterte ist Mallorca ein richtiges Paradies - das beste "Mittel zum Zweck" ist hier sicherlich der Rother Wanderführer, in dem man Unmengen traumhafter Wanderungen findet. Wir haben die Räder bewusst am vorletzten Tag zurückgegeben, um noch einen Tag alle gemeinsam wandern gehen zu können. Die Tour, die wir gemacht haben, startet beim Cúber Stausee und geht zunächst rund 1,5-2h immer bergab, bevor man nach einem kurzen Anstieg beim Refugi Tossals Verds landet, wo man unbedingt einen Zwischenstop einlegen sollte, um sich ein (wenn auch nicht ganz billiges) Brötchen mit Tomaten, Käse und Rohschinken zu gönnen. Ein Highlight am Weg dorthin sind übrigens die fünf Tunneln mit Wasserrohren, die man durchwandert. Wir sind dann wetterbedingt (es hat plötzlich zu stürmen und schütten begonnen) wieder denselben Weg zurückgegangen, man könnte aber auch eine Rundwanderung um das Massiv "Tossals Verds" machen. 


Unser Fazit

 

Wie jeder Urlaub ging auch die Zeit auf Mallorca viel zu schnell vorbei. Wir haben es wahnsinnig genossen - obwohl das Wetter gar nicht so perfekt war, wie angenommen - was zum Radeln natürlich perfekt war ... abends ist es dann aber schon recht frisch geworden und auch am Strand war es zeitweise sehr bewölkt. Als Ausgangsort für Radtouren ist Sóller dann ideal, wenn man kein Problem mit Höhenmetern hat - oder auch mit kürzeren Touren (50-70km) zufrieden ist. Unser Airbnb kann ich absolut empfehlen, ich bin mir sicher, dass wir dort nicht zum letzten Mal waren - die Lage ist auch perfekt, zwar etwas außerhalb des Orts, aber in 15 Minuten hat man die volle Auswahl an Restaurants und Bars. Einen Ausflug nach Palma sollte man sich nicht entgehen lassen - keine Angst, vom Ballermann bekommt man in der Stadt absolut nichts mit, weil "S'Arenal" deutlich außerhalb der Stadt liegt. 

 

Wir haben übrigens ein Mietauto über Check24.de gebucht und waren damit absolut zufrieden - hat, durch fünf geteilt, natürlich quasi nichts gekostet, aber die Preise sind hier generell wirklich (inkl. allen Versicherungen, ohne Selbstbehalt) sehr in Ordnung. 


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Kommentare: 1
  • #1

    Sonja (Dienstag, 25 Juni 2019 08:21)

    Ein sehr cooler Bericht, da möchte man sofort zusammenpacken und nach Mallorca fahren � lg