#09 - Geschafft!!!


"Stop doubting yourself - work hard, and make it happen." 

 

Um exakt 7:55 Uhr fiel heute der Startschuss bei der Age Group Europameisterschaft in Kitzbühel. Meine beiden Ziele habe ich absolut erreicht - ich bin definitiv nicht Letzte geworden ;-) und konnte in unter drei Stunden finishen. Eine Pizza, jede Menge Flüssigkeit und ein Stündchen "Powernap" später habe ich nun Zeit, in einem Blogartikel auf die letzten Tage, vor allem aber natürlich auf den heutigen Vormittag, zurückzublicken.


Team "ÖTRV" beim citytriathlon

Bereits am Mittwochabend fand der erste Programmpunkt des (verlängerten) Triathlon-Wochenendes statt: Der City Triathlon bildet stets den Auftakt des Triathlons in Kitzbühel und ist vor allem für die Einwohner der Stadt immer ein Highlight. Dabei wird auf der Bühne eine Art "Team-Triathlon" absolviert: Solange der Schwimmer dem (steigenden) Widerstand im Gegenstrombecken standhält, dürfen der Radfahrer (am Ergometer) und der Läufer (am Laufband) Kilometer sammeln. Obwohl ich eigentlich gar nicht aktiver, sondern lieber passiver Teil des Teams gewesen wäre, musste ich dann kurzfristig doch als Schwimmerin einspringen. Leider musste ich mich letztendlich dann doch relativ bald dem starken, sprudelnden Gegenstrom geschlagen geben. War aber definitiv ein cooles "Warm Up" für die nächsten Tage ...


Getting ready ...

Den Donnerstag und Freitag nützte ich dann, um mir einerseits die Lauf- und Radstrecke anzuschauen (die es ganz schön in sich haben), andererseits aber auch, um meine Kollegen vom ÖTRV (ich mache nebenbei immer wieder Grafikarbeiten für den Österreichischen Triathlonverband - so bin ich auch überhaupt erst zum Triathlon gekommen) ein bisschen zu unterstützen.

 

Gestern Abend kam dann auch der erste Teil meines Fanclubs in Kitzbühel an - ich hab mich echt wahnsinnig gefreut, dass meine beste Freundin Verena extra aus Wien angereist ist, um mich abzulenken, und vor allem dann auch beim Rennen anzufeuern. Somit gingen wir zuerst ins Stadtzentrum auf eine (halbe) Pizza, bevor wir dann an den Schwarzsee fuhren, um bei der Kaiserschmarrn-Party des "Team Austria" dabei zu sein. Relativ früh ging es dann auch schon ins Bett - immerhin klingelte heute um 5:00 Uhr schon der Wecker ...


Es geht los!

Nach einem kleinen Frühstück fuhr ich um kurz nach 6:00 Uhr direkt zum Renngelände, um meine restlichen Utensilien in die Wechselzone zu bringen (das Rad musste schon gestern Abend eingecheckt werden). Vor Ort erfuhren wir dann auch, dass wir tatsächlich mit Neopren schwimmen durften (das hängt immer von der Wassertemperatur, und war diesmal wirklich knapp). Auf das Einschwimmen verzichtete ich, weil es doch noch recht kalt war und ich nicht eine Dreiviertelstunde im nassen Neoprenanzug auf meinen Start warten wollte, und wärmte mich stattdessen im Trockenen auf.

 

Pünktlich um halb sieben kamen dann auch meine Eltern an, die Verena am Weg vom Hotel abgeholt hatten. Somit waren mein Fanclub und ich startklar :-). 

 



On your marks ...

Der Start erfolgte in sogenannten "Wellen" - somit mussten sich immer nur die Teilnehmerinnen 2-3 Altersklassen im Wasser "matchen", was, verglichen mit anderen Triathlons, bei denen oft 200 Starter gleichzeitig schwimmen, wirklich angenehm war. In meinem Fall waren es rund 40 Teilnehmerinnen, mit denen ich gemeinsam auf den Startschuss wartete.

 

Beim Schwimmen war ich diesmal wirklich gefordert - ich hatte ein bisschen Angst, ganz hinten im Feld zu landen, was mich sicherlich demotiviert hätte. Tatsächlich klappte es aber richtig gut, und ich stieg mit einer neuen Bestzeit von 27:51 Minuten (die Alte lag bei ca. 32 min.) aus dem Wasser. 

 

 


Radeln & Laufen

Der anschließende Wechsel aufs Rad klappte super - endlich bin ich mal wieder schnell aus dem Neoprenanzug gekommen - und schon konnte ich die Radstrecke in Angriff nehmen. Insgesamt wurden in drei Runden 42km und 585 Höhenmeter zurückgelegt. Natürlich war ich bergauf wie gewohnt nicht unbedingt die Stärkste, aber zumindest auf der Geraden klappte es (trotz Gegenwind) ganz gut. 

 

Auch das Wechseln aufs Laufen gelang mir diesmal schnell - und schon befand ich mich auf der 10km langen Laufstrecke (2 Runden á 5km), die mit 122 Höhenmetern auch ein wenig hügelig, aber wirklich superschön war. Immer wieder kam es zu Überhol-Manövern zwischen einer Konkurrentin und mir, am Ende musste ich ihr leider den Vortritt lassen, da ich aber auch einfach für mich entschieden hatte, mich beim Endspurt ein wenig zurückzuhalten, um den Zieleinlauf auch wirklich genießen zu können. Wer mich kennt, weiß ja, dass ich im Ziel öfters mal mit Übelkeit und Kreislaufproblemen zu kämpfen habe.


Emotionaler zieleinlauf

Im Vorfeld habe ich mich eigentlich überhaupt nicht damit beschäftigt, wie ich mich beim Zieleinlauf fühlen würde. Eigentlich bin ich zu diesem Zeitpunkt auch nie besonders emotional - diesmal musste ich aber tatsächlich ein wenig mit den Tränen kämpfen: Die geniale Atmosphäre, mein "Fanclub", all die anderen Freunde und Bekannten, die mir zujubelten - und Birgit Maier (sie und ihr Mann arbeiten beide in der ÖTRV-Geschäftsstelle), die mir auf den letzten Metern das rot-weiß-rote Fähnchen in die Hand drückte, mit dem ich nach 2:57:43 die Ziellinie überquerte. Ein unvergessliches Gefühl, endlich das geschafft zu haben, wofür ich fast ein Dreivierteljahr lang gearbeitet habe. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass ich einmal bei einer Europameisterschaft teilnehmen würde? - Ich selbst ganz bestimmt am Allerwenigsten.


Danke.

Auch einige Stunden nach dem Zieleinlauf bin ich immer noch ein bisschen emotional :-) und möchte einfach auch die Gelegenheit nützen, um DANKE zu sagen. In erster Linie gilt dieser Dank Hubert Maier, der zwar hier sicher nicht erwähnt werden möchte, aber ohne dessen maßgeschneiderten Trainingsplan das alles sicher nicht möglich gewesen wäre. - Vor allem, weil es nicht immer einfach war, Beruf und Sport unter einen Hut zu kriegen und es oft eine ziemliche Challenge war, ausreichend Training unterzubringen. 

 

Bedanken möchte ich mich natürlich aber auch bei meinen Eltern, die immer Verständnis hatten, wenn ich mal etwas "ungemütlich"  war. Gemeinsam mit Verena haben sie heute auf der Strecke dafür gesorgt, dass ich ständig mit einem Lächeln unterwegs war und das Rennen auch wirklich genießen konnte. 

 

Danke natürlich auch an alle anderen aus der "ÖTRV-Familie", die mich heute angefeuert und in den letzten Tagen super betreut haben.


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Kommentare: 1
  • #1

    Paul(ii) (Samstag, 17 Juni 2017 21:45)

    Hallo Lisa!
    Nochmals Gratulation! Nicht nur zu Deinem exzellenten Erfolg, sondern auch zu Deiner so überaus anschaulichen Schilderung des Ereignisses. Man kann Deine Freude auf diese Weise umso besser miterleben. Τα θερμά μου συγκαρητήρια ζια την επιτυχία σου ! Das lass Dir mal von Dani und Erich – als Übung zur Perfektionierung ihrer Griechisch-Kenntnisse - übersetzen.