Unglaublich, aber wahr: In 10 Tagen ist bereits mein Bewerb bei der Triathlon Europameisterschaft in Kitzbühel. Abgesehen davon, dass sich langsam, aber sicher, die Nervosität bemerkbar macht, fühle ich mich ganz gut vorbereitet und möchte das Rennen an sich einfach nur genießen. An den letzten beiden Wochenenden habe ich an zwei Bewerben teilgenommen - in erster Linie, um ein bisschen "Triathlon-Feeling" zu bekommen, aber auch, um noch ein wenig Erfahrung zu sammeln, was die Abläufe in der Wechselzone etc. anbelangt. Deshalb gab's quasi "last minute" noch ein wenig Wettkampf-Erfahrung in Linz und am Wolfgangsee.
RENNBericht: Linztriathlon
Am 27. Mai 2017 fand am Pleschinger See der Linztriathlon statt - wo ich auch bereits in den letzten beiden Jahren am Start war (2015 als Staffel-Schwimmerin und letztes Jahr im Sprint-Einzel).
Um zumindest eine zweite Olympische Distanz (auch "Kurzdistanz" genannt) vor der EM in Kitzbühel absolviert zu haben, meldete ich mich natürlich für genau diesen Bewerb an. Ein relativ großer Nachteil war bereits absehbar: Der Startschuss würde erst um 12:45 Uhr fallen - und tatsächlich war dieser Samstag einer der ersten, an denen die Temperatur über 30° kletterte. Trotzdem fuhr ich hochmotiviert und in Begleitung meiner Mama nach Linz, freute mich zunächst über ein Wiedersehen mit einigen Bekannten und durfte sogar noch ein TV-Interview geben. Kurz vor dem Start wurde es dann doch etwas stressig für mich - ich hatte große Mühe, bei der Hitze überhaupt mal in meinen Neopren zu kommen und konnte mich nur mehr ganz kurz einschwimmen, bevor es auch schon zum Start ging.
On your marks ...
Der Startschuss fiel pünktlich um 12:45 Uhr in der Mittagshitze - und ich war zunächst erst mal mit dem Landstart überfordert, da ich bisher immer Wasserstarts gehabt hatte und mich einfach viel zu weit nach hinten gestellt hatte. Trotzdem fand ich, im Wasser angekommen, recht schnell eine gute Position inmitten der rund 300 Starter bzw. hielt mich, wie eigentlich immer, eher seitlich von der Masse auf. In Linz beträgt die Schwimm-Distanz übrigens anstatt der üblichen 1,5 Kilometer nur 900m, was für eine halbwegs passable Schwimmerin wie mich, die bei den anderen beiden Disziplinen eher Zeit verliert, nicht ganz optimal ist.
Angekommen in der Wechselzone schälte ich mich aus dem Neoprenanzug und wechselte so schnell, wie möglich, auf's Bike, um den 45km langen Radkurs in Angriff zu nehmen, der es mit rund 600 Höhenmetern ganz schön in sich hatte. Dass ich keine starke Radfahrerin (liegt wohl daran, dass ich heuer extrem wenig Rad-Kilometer sammeln konnte) bin, weiß ich ja ohnehin - daher überraschte es mich wenig, dass mich doch einigen, die ich beim Schwimmen zunächst überholt hatte, geschlagen geben musste.
Es wird "heiss"!
Beim Absteigen vom Bike stellte ich schnell fest, dass es inzwischen so richtig heiß geworden war - ein Glück, dass ich mir am Vortag noch bei Skinfit ein Cap zum Laufen gecheckt hatte :-). Motiviert ging es hinaus aus der Wechselzone und die ersten paar hundert Meter in ganz gutem Tempo dahin, wodurch ich zunächst einige Mitstreiter überholen konnte. Leider hatte ich am Rad (im Nachhinein gesehen) einfach viel zu wenig getrunken - was sich zunächst in Form von Seitenstechen, ab Kilometer 5 dann aber auch mit Schwindel und Übelkeit bemerkbar machte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich wirklich ein paar Mal überlegt, ob ich es überhaupt ins Ziel schaffen würde - große Sorgen machte mir vor allem die Gänsehaut am ganzen Körper, die mich schon erahnen ließ, dass mein Kreislauf ziemlich am Limit sein musste.
Letztendlich habe ich es aber dann doch irgendwie - auch mit mehreren "Geh-Phasen" ins Ziel geschafft - und nach einem Cool-Pack, ausreichend Flüssigkeit und einer kalten Dusche war ich auch wirklich happy, nicht aufgegeben zu haben und meine zweite olympische Distanz hinter mich gebracht zu haben.
Rennbericht: Wolfgangsee Challenge - Classic sprint
Nachdem das Rennen in Linz ja irgendwie doch nicht ganz so optimal verlaufen war, wie ich es mir erhofft hatte, wollte ich unbedingt noch einen zweiten Triathlon absolvieren, um vor Kitzbühel zumindest einen Bewerb mit einem "guten Gefühl" gefinisht zu haben. Daher habe ich mich spontan am vergangenen Wochenende für den "Classic Sprint" Bewerb bei der Wolfgangsee Challenge im Salzkammergut angemeldet. Der Wetterbericht war eher unzuverlässig - und so war ich froh, dass es zwar ordentlich windig war, aber immerhin beim Start (und auch während des gesamten Bewerbes) noch kein Regen fiel. Bei starkem Wellengang war ich beim Schwimmen ordentlich gefordert - wieder eine Erfahrung mehr! - und schluckte auch einiges an Wasser. Was für ein Glück, dass der Wolfgangsee Trinkwasser-Qualität hat :-)! Auch am Rad musste ich ordentlich in die Pedale treten, um gegen den starken Gegenwind eine Chance zu haben. Unsicher, ob die Beine noch Kraft genug für einen passablen Lauf haben würden, wechselte ich dann auf die Laufstrecke - und merkte schnell, dass ich einen richtig guten Tag erwischt hatte. Mit ganz gutem, gleichmäßigen Tempo konnte ich die 5,5km in knapp 27 Minuten zurücklegen, und finishte genau so, wie ich es mir erhofft hatte: Superhappy und sogar mit ein wenig Reserven, die ich aber absichtlich nicht abgerufen habe, um noch ausreichend Energie für die letzte wirkliche Trainingswoche zu haben.
Es wird ernst ...
Diese Woche gilt es, nochmal ein bisschen an der Ausdauer, aber auch der Technik zu arbeiten, bevor dann nächste Woche auch noch ausreichend Zeit für Regeneration sein sollte. Leider habe ich mittlerweile neue "Wehwechen" - zwar ist das Schienbeinkanten-Syndrom etwas besser, allerdings habe ich fast durchgehend Schmerzen in der linken Wade. Deshalb geht's am Freitag zu einem Gefäßspezialisten, um zumindest herauszufinden, was das Problem ist - meine Masseurin vermutet eine Venenentzündung, mit der ich mich in diesem Fall für Kitzbühel auch wohl oder übel anfreunden muss. Immerhin weiß ich nach den letzten beiden Wettkämpfen, dass ich trotzdem laufen kann. Natürlich wird, sofern sich der Verdacht bestätigt, dann nach dem Rennen aber erst mal Schonen angesagt sein, damit das kein langfristigeres Problem wird ...
Bereits am kommenden Mittwoch werde ich nach Kitzbühel fahren, um vorab die Strecken besichtigen zu können - und natürlich auch, um die "EM-Luft" ein bisschen zu genießen. Ich werde euch jedenfalls auf dem Laufenden halten - und mit Sicherheit vor dem Rennen noch ein Update liefern!
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